Konzertreihe SerataMusica

Musik schafft Begegnung

Grosses Finale 2025 mit Überraschungen

Die Konzertreihe «SerataMusica» hat im Thalwiler Alterszentrum eine lange Tradition. 2007 wurde sie mit dem ausgebildeten Opernsänger und Chorleiter Patric Ricklin professionalisiert. Als Intendant kuratiert er ein erstklassiges Programm und engagiert hochkarätige Künstler:innen. Am Abschlusskonzert 2025 war für einmal nicht nur sein musikalisches Gespür, sondern auch sein Improvisationstalent gefragt.

30. November 2025 – kurz nach Türöffnung um 16 Uhr füllt sich das Begegnungszentrum Serata im Parterre des Thalwiler Alterszentrums. Bis zum Konzertbeginn sind alle 300 Plätze besetzt. Erwartungsvoll richtet das Publikum den Blick zur Bühne, wo Serata-Geschäftsführerin Silvia Müller Beerli pünktlich um 16:30 Uhr die Gäste willkommen heisst. Bewohnende aus den Alterswohnungen, aus den Pflegeabteilungen und Kulturfreunde aus nah und fern sind zusammengekommen, um ein weiteres hochklassiges Konzert zu erleben.

Musik schafft Begegnung und verbindet
Konzerte haben im Serata seit 1992 Tradition. 2007 wurden die musikalischen Veranstaltungen professionalisiert: Der Opernsänger und Chorleiter Patric Ricklin übernahm als Intendant die künstlerische Leitung. Patric Ricklin stand 15 Jahre auf internationalen Bühnen und widmet sich heute der Entwicklung und Leitung von Chören sowie der Konzeption verschiedener Konzertreihen – darunter SerataMusica.

Die hochwertigen Konzerte sind öffentlich zugänglich und ziehen jeweils ein breites Publikum an. Die Durchmischung aus Bewohnenden und externen Gästen ist seit den Anfängen der Konzertreihe gewollt und eine Bereicherung für alle. «Mit SerataMusica schaffen wir über die Musik Begegnung zwischen Menschen. Denn Musik verbindet», sagt Silvia Müller Beerli.

Silvia Müller Beerli und Patric Ricklin bei SerataMusica 2025

Improvisation mit Herz und ein Trio, das verzauberte
Für das Abschlusskonzert 2025 hatte Patric Ricklin das Ensemble Classica um Romano Pucci, den ehemaligen Soloflötisten der Mailänder Scala, engagiert. Doch am Tag vor dem Konzert erreichte den Intendanten die Hiobsbotschaft aus Mailand: Ein Mitglied des Ensembles hatte während der Probe einen Zusammenbruch erlitten und musste hospitalisiert werden.

Dank Patric Ricklins Improvisationstalent und seinem Netzwerk konnte das Konzert am 30. November 2025 dennoch stattfinden. Mit Mila Tkatsch (Oboe), Jelena Dovhan (Klavier) und Tigran Nakhalow (Cello) standen an diesem ersten Adventssonntag im Serata drei hochkarätige Berufsmusiker:innen auf der Bühne und liessen das Publikum regelrecht schwelgen.

Musikalisches Trio beim SerataMusica Abschlusskonzert 2025

Wenn Musik Brücken baut
Viele Konzertbesucher:innen sind Stammgäste, die trotz eingeschränkter Mobilität weiterhin Musik auf höchstem Niveau geniessen möchten. Eine von ihnen, Ingrid Jordi, hat sich für diesen Abend besonders festlich gekleidet. Nach dem Konzert schwärmt sie: «Es ist bewundernswert, wie der Konzertmeister es geschafft hat, in so kurzer Zeit ein solch hochkarätiges Trio zu engagieren. Und ich finde es grossartig, dass er der Musikerin aus der Ukraine und ihrem Sohn hilft, ihre Karriere in der Schweiz fortzusetzen. Das erinnert mich an die Kriegsjahre, als auch wir flüchten mussten.»

Konzertbesucherin beim SerataMusica Abschlusskonzert 2025

Jelena Dovhan, die begnadete Konzertpianistin, und ihr Sohn Tigran, ein aussergewöhnlich talentierter Cellist, haben gemeinsam mit Mila Tkatsch ein rund 75-minütiges Programm gestaltet – von Mozart über Tchaikovsky und Schumann bis hin zu Morricones berührendem «Gabriel’s Oboe». Auch die Besucherin Françoise Naarden aus Rüschlikon kommt regelmässig an die Konzerte: «Sobald das Programm erscheint, trage ich mir alle Termine ein. Es ist ein Privileg, ganz in der Nähe Konzerte dieser Qualität zu erleben. Und im Serata trifft man immer Menschen, die man kennt.»

SerataMusica 2025 – Porträt einer Konzertgängerin

Ein Abend voller Erinnerungen und Nähe
Für die beiden zitierten Konzertbesucherinnen – und für die allermeisten im Konzertsaal – war dieser Abend weit mehr als ein musikalisches Erlebnis. Es war ein Eintauchen in eine andere Welt, ein Wiederfinden vertrauter Melodien, ein Erinnern an Momente, die das Leben geprägt haben.

Viele lauschten mit geschlossenen Augen und einem stillen Lächeln, Paare hielten sich sanft an der Hand und tauschten zwischendurch einen jener liebevollen Blicke aus, die gemeinsame Erinnerungen bestätigen. So schuf die Musik auch an diesem Abend für kurze Zeit eine Atmosphäre, in der Alter, Herkunft oder Lebenssituation keine Rolle spielen – nur das gemeinsame Erleben.

Patric Ricklin beantwortet Fragen zur Konzertreihe

Kurzinterview mit Patric Ricklin

Patric Ricklin, seit 18 Jahren prägen Sie die Konzertreihe SerataMusica. Was macht die Zusammenarbeit mit dem Serata für Sie besonders?
Ich schätze die Zusammenarbeit ausserordentlich. Die Serata-Leitung schenkt mir viel Vertrauen und lässt mir gestalterischen Freiraum. Silvia Müller Beerli teilt mir die Anzahl Konzerte mit und ich entwickle daraufhin ein bewusst breitgefächertes Programm: Klassik, Jazz, Swing und Volksmusik – für alle Geschmäcker etwas. Entscheidend ist für mich, dass ich ausschliesslich professionelle Musikerinnen und Musiker aus dem In- und Ausland engagiere. Die Konzertreihe soll ein wirklich anspruchsvolles Angebot sein und sich von alltäglichen Veranstaltungen abheben.

Was ist das Ziel hinter dieser Konzertreihe?
In Altersinstitutionen gibt es viel Aktivierung, auch musikalische. Das ist wunderbar, aber naturgemäss nicht auf Profi-Niveau. Viele Bewohnende waren früher regelmässig in der Tonhalle oder lieben hochstehende Musik. Für Menschen, die heute weniger mobil sind, öffnen diese Konzerte eine Tür zurück zu ihrer kulturellen Welt. Glücklicherweise verfügt das Serata mit dem Bewegungszentrum über eine Infrastruktur, in der solche Konzerte stattfinden können. Und weil die Konzerte auch für die Bevölkerung offenstehen, erfüllt das Serata zudem einen wichtigen Gemeindeauftrag.

Beim Abschlusskonzert 2025 mussten Sie kurzfristig improvisieren. Wie haben Sie das geschafft?
Die Nachricht aus Mailand hat mich natürlich zunächst erschüttert – vor allem aus Mitgefühl für das Ensemble. Aber als Profimusiker verfüge ich über ein weitreichendes Netzwerk. Nach einigen Telefonaten hatte ich die Zusage von drei herausragenden Musikerinnen und Musikern, die spontan eingesprungen sind. Es war beeindruckend, wie rasch und professionell sie dieses Konzert ermöglicht haben.

Serata Musica 2026


Die internationale Konzertreihe im Begegnungszentrum Serata, Thalwil

Die nächsten Termine für Ihre Agenda:

Barocke Klassik15. Februar 2026, 16:30 Uhr
Volksmusik für Stimme und diverse Instrumente                     22. März 2026, 16:30 Uhr
W. A. Mozart «Requiem»17. Mai 2026, 16:30 Uhr
Vadane – Swinging between east and west13. September 2026, 16:30 Uhr
The Golden Twenties25. Oktober 2026, 16:30 Uhr
Lyra Chor Vokalensamble aus St. Petersburg29. November 2026, 14:30 Uhr

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